Da steht er nun, der „Lulatsch“ – auch bekannt als Bahnwasserturm Hamburg-Altona in der Spur H0. Eigentlich ist er fast ein Produkt wie jedes andere aus unserem Sortiment, aber eben auch nur fast. Heute ist dieser Turm gut integriert in das Neubaugebiet am Bahnhof Hamburg Altona, wo er als Industriemuseum dient. Er fasst bis zu 500 Kubikmeter Wasser. Diese beeindruckende Menge stand bis Anfang 1970 dem Bahnbetriebswerk dort zur Verfügung und speiste die Tanks der durstigen Dampfloks. Und das war ein gigantisches Betriebswerk – allein vier Drehscheiben sprechen für sich.
Mit der Abstellung der letzten Dampflok in der Bundesrepublik Deutschland 1971 wurde der Turm teilweise von einer örtlich ansässigen Brauerei als Frischwasser-Lagerstätte angemietet. Diese Brauerei ist mittlerweile jedoch auch nicht mehr dort ansässig, was bedeutet, dass der Turm heute keine Funktion mehr hat.
Als Hommage an diesen Turm und seine Erbauer aus den 1950er Jahren bietet GEEplast ihn seit mehr als einem Jahr für die Spur N im Maßstab von 1:160 an. Er wird aus nur vier Teilen als kleiner Bausatz gefertigt. Ab und zu wird dieser Bausatz gekauft, und er ist ein mittelmäßig erfolgreicher Artikel in unserem Sortiment.
Hier sind einige Gründe, warum das so ist:
Trotz seiner Mängel hat der Bahnwasserturm seinen eigenen Charme. Er erzählt Geschichten aus einer Zeit, als Dampfloks noch das Bild der Eisenbahn prägten. Wenn du ihn in deiner Sammlung hast, hältst du ein Stück Geschichte in den Händen.
Wenn du also auf der Suche nach einem besonderen Stück für deine Sammlung bist, schau dir den Bahnwasserturm Hamburg-Altona an. Er mag nicht perfekt sein, aber er hat Charakter und erzählt eine Geschichte, die es wert ist, gehört zu werden.
1955 wurde der Bahnwasserturm Hamburg-Altona in Betrieb genommen. Für den Einsatz im Bahnbetrieb wurde ihm damit deutlich weniger als 20 Jahre gewidmet. Leider sind die Baupläne oder vollständigen Maßangaben heute nicht mehr im Internet auffindbar. Lediglich die Gesamthöhe und das Fassungsvermögen waren öffentlich verfügbar und mussten dann für das Modell ausreichen. Letztlich gibt es jedoch eine Vielzahl von technisch gut ausgeführten Fotografien im Internet; diese wurden dann zur Berechnung der einzelnen Sektionen herangezogen. So entstand das Modell für die Spur N, wenn auch auf Umwegen. Die Proportionen sind nicht exakt – was bei einem solchen Gebäude aber kaum ins Gewicht fällt, denn der Charme des Turms liegt in seiner Geschichte.
Das Modell ist fast vollständig aus robustem Polylatid gefertigt, mit Ausnahme der Galerie selbst: Diese ist aus Polyethuran. Im Gegensatz zu dem Rest ist dieses Material flexibel wie Gummi und wird in Streifen gefertigt. Diese Streifen werden zu einem Kreis verklebt und dann auf die Oberkante des Kübels aufgebracht.
In der Mitte des Stiels befindet sich noch eine durchgängige Bohrung, falls Kabel geführt werden sollen. Das ist eine praktische Funktion, die dir als Modellbauer viele Möglichkeiten eröffnet.
Final noch der Schriftzug „Hamburg-Altona“ in zweifacher Ausfertigung. Nach dem Probeaufbau wurde dieses Teil nun in unser Sortiment aufgenommen und war damit fertiggestellt.
Das Modell war nun also ein fester Bestandteil unseres Sortiments, sowohl im Shop als auch bei eBay. Und der Käuferkreis war gar nicht mal nur auf Hamburg und das Umland begrenzt. Auch bundesweit gab es eine gewisse Nachfrage. Das war die erste Überraschung. Und dann gab es die zweite Überraschung: Ein Kunde kaufte gleich zwei Türme auf einmal. Das schien auf den ersten Blick zwar ungewöhnlich, aber warum auch nicht – Umsatz ist ja immer gerne gesehen! 😊
Es ist spannend zu sehen, wie ein Modell, das aus einer so kurzen Betriebszeit stammt, dennoch so viel Interesse weckt. Vielleicht liegt es daran, dass viele Modellbauer eine Verbindung zu den Dampfloks und der Geschichte der Eisenbahn haben. Der Bahnwasserturm Hamburg-Altona ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein Symbol für die Leidenschaft, die viele von uns für das Modellbauen empfinden.
Wenn du also auf der Suche nach einem besonderen Stück für deine Sammlung bist, schau dir den Bahnwasserturm Hamburg-Altona an. Er mag nicht perfekt sein, aber er hat Charakter und erzählt eine Geschichte, die es wert ist, gehört zu werden.
Anfang September kam über eBay die Anfrage, ob sich dieses spezielle Modell auch für die Spur H0 realisieren ließe. Ich erinnere mich, dass die Anfrage an einem Freitag eintraf. Ich bot dem Interessenten an, über das Wochenende ein wenig zu rechnen, um herauszufinden, ob die Drucker das überhaupt von der Größe her schaffen könnten. Ich mochte die Art, wie er schrieb, und auch die Art, wie er angefragt hatte. Sofort war ich begeistert von seinem Vorhaben: Das ehemalige Betriebswerk Hamburg-Altona in H0 nachzubauen.
Die Drucker ließen sich zwar auf die entsprechende Vergrößerung umrechnen, jedoch war der Stiel bereits rund 30 cm hoch. Das Bauvolumen der größten Drucker hier beträgt 45 cm in der Höhe. Jetzt fragt bitte niemand, wann diese Höhe zuletzt genutzt wurde – ich kann mich nicht erinnern, sie jemals so hoch genutzt zu haben. In einer Umgebung wie einer 3D-Druckproduktion kann die Höhenachse der Drucker durchaus „eingeschlafen“ sein, einfach weil sie nicht genutzt wurde.
Tatsächlich mussten zwei Drucker erst einmal wieder gangbar gemacht werden, insbesondere auf der so genannten Z-Achse. Die Drucker sind zwar im Dauereinsatz, aber GEEplast-Modelle sind in der Regel flach und selten mehr als 5 cm hoch.
Stiel und Kübel konnten also hergestellt werden, und das war bereits am Samstagvormittag klar. Ich konnte dem Interessenten ein Angebot unterbreiten, inklusive eines voraussichtlichen Lieferdatums und Stückpreises. Und gleich zwei Stück sollten es sein. Das kam mir irgendwie bekannt vor!
Am Samstagvormittag also das Angebot unterbreitet, hörte ich zunächst erst einmal gar nichts mehr. Ich war etwas zerknirscht, aber mehr über mich selbst: Mir schien, als wäre das Angebot zu teuer gewesen. Letztlich war es das aber auch nicht, schließlich drucken diese Modelle mehr als 40 Stunden pro Stück.
Auf der anderen Seite war der Interessent: Er hatte nicht damit gerechnet, so schnell eine Antwort zu bekommen und antwortete offenbar erst zwei Tage später. Nüchtern betrachtet sind zwei Tage eigentlich keine große Zeitspanne – nur in dieser schnelllebigen Zeit fühlt sich das wie eine halbe Ewigkeit an.
Ich konnte es kaum erwarten, die ersten Entwürfe zu sehen und die Drucker wieder in Gang zu bringen. Es war eine aufregende Zeit, und ich fühlte mich motiviert, das Beste aus diesem Projekt herauszuholen.
Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie aus einer einfachen Anfrage ein ganzes Projekt entstehen kann. Der Bahnwasserturm Hamburg-Altona wird nicht nur ein Modell sein, sondern auch ein Stück Geschichte, das wir gemeinsam in dieser Größe zum Leben erwecken.
Von ihm kam nun also eine Rückmeldung, dass es direkt losgehen könne von seiner Seite aus. Wenige Minuten später gingen die Drucker an die Arbeit. Die Art, wie wir miteinander schreiben konnten, war so irgendwie kein Standard und schnell sehr vertraut. Das war der Grund, warum ich ohne jeden Kaufvertrag direkt mit der Produktion begonnen hatte. Witzigerweise bot er dann an, die Zahlung jetzt bereits in die Wege zu leiten, ohne das Wissen, ob es überhaupt klappen würde mit der Herstellung. Zwar war die Vergrößerung sauber berechnet, aber so lange die Modelle nicht fertig sind, bleibt immer ein gewisses Risiko bestehen.
Es war auf jeden Fall eine schöne Sache, dass wir uns auf eBay so vertraulich begegnen konnten, dass wir beide auf Vertrauen und Gegenvertrauen loslegen konnten. Das ist keinesfalls üblich und kann eben auch nach hinten losgehen – unabhängig von der Plattform.
Er verschwand nun jedenfalls erst einmal eine Woche in den Urlaub und war nicht erreichbar; die beiden Bahnwassertürme Hamburg-Altona waren jedenfalls problemlos hergestellt und warteten nun auf den Versand. Aber irgendwie war da für mich noch mehr Musik in der ganzen Aktion drin, und ich hatte nicht wenig Lust, den Kunden selbst kennenzulernen. Da die Adresse in Hamburg-Altona war und ich sowieso ab und zu in der Ecke bin, kam mir die Idee, die Modelle persönlich zu übergeben. Ein Kaffee in Sichtweite des Original-Turms wäre perfekt für ein einzigartiges Foto.
Ich schlug ihm das vor, und als er aus dem Urlaub zurück war, ging er begeistert auf diese Idee ein. Mag auch an dem Foto des bereits fertiggestellten Modells liegen, dass die Begeisterung spürbar war.
Gesagt, getan: die beiden Modelle gut verpackt in einem Karton unter den Arm geklemmt und auf nach Altona. Im Restaurant „Blaue Blume“ haben wir uns dann im Außenbereich eingefunden, mit Blick auf das Original. Man kann vorgelagert noch das dünne Gerippe der ehemaligen Lokwerkstätten erkennen. Kaum auszumalen, wie es hier vor mehr als 50 Jahren ausgesehen haben muss.
Wir haben uns sofort gut verstanden. Es war, als würden wir uns schon lange kennen. Wir haben über die Modelle gesprochen, über die Herausforderungen beim Druck und die Freude, die es bringt, etwas Einzigartiges zu schaffen. Die Übergabe war nicht nur ein einfacher Austausch von Modellen, sondern ein Erlebnis, das uns beide bereichert hat. Es war ein Moment, der die Leidenschaft für den Modellbau zeigte
Und kaum auszumalen, was unser Kunde vorhatte: Im Laufe des Treffens zückte er die Pläne des ehemaligen Betriebswerkes: Gleispläne, Fotos und Notizen. Wirklich eine gigantische Anlage war es, die ja nun bis auf sehr rudimentäre Reste komplett verschwunden ist. Ich selbst kann mich nur an eine einzige Drehscheibe erinnern, die bis Ende der 90er Jahre noch im Betrieb war und einige Dieselloks auf deren Abstellplatz hin- und her rangieren ließ. Selbst diese ist seit langem verschwunden, und der einst bedeutende Kopf-Bahnhof Altona befindet sich in seiner Rest-Phase, bevor dieser komplett von einem weiter nördlich gelegenen neuen Durchgangsbahnhof ersetzt wird. Ein wenig kommt da natürlich Wehmut und nostalgische Sehnsucht in mir auf, ja.
Aber ich schweife ab 😉 – Das nebenstehende Bild war eigentlich ganz anders geplant: Ich wollte ganz gerne mit auf das Bild und hatte dazu extra einen Selfie-Stick eingepackt. Nur war der Akku vom Handy bereits runter auf 8%, und ich wollte keine Experimente mehr versuchen, sondern lieber dieses Trio noch sicher einfangen – so eine Gelegenheit bietet sich auch nur einmal. Danke für dein Einverständnis zur Veröffentlichung dieses schönen Bildes!
Wie sich bei dem Treffen dann herausstellte, war auch er es, der seinerzeit die beiden Türme in der Spur N gekauft hat, um sich ein Bild davon zu machen, ob das eine Idee sein könnte für das Projekt Betriebswerk mit dem Bahnwasserturm Hamburg-Altona in H0.
Es war spannend zu sehen, wie viel Leidenschaft und Engagement er in dieses Projekt steckte. Die Idee, die alten Strukturen in einem neuen Modell wieder aufleben zu lassen, war faszinierend. Wir diskutierten über die Herausforderungen, die vor uns lagen, und die Möglichkeiten, die sich dabei boten.
Diese Begegnung war nicht nur ein Austausch von Ideen, sondern auch ein erstes richtiges Großprojekt, an dem GEEplast mit diesem Turm teilhaben konnte.
Ich freue mich auf den Fortschritt in deinem Projekt mein Lieber.
Und an dieser Stelle noch der Hinweis: Viele unserer Produkte sind „anpassbare Modelle“ – können also mehr oder weniger einfach im Maßstab oder sonstwie verändert hergestellt werden. Dies ist eine der Stärken von GEEplast und es lohnt sich immer, zumindest einmal anzufragen, ob eine Anpassung wie von euch gedacht möglich ist.
Autor:
Oliver, GEEplast e.K.
Tel. Support: +49-4191-7653030
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